Für die Neugestaltung des Werth wurde im Jahre 2017 ein Qualifizierungsverfahren in Gestalt eines städtebaulichen Wettbewerbes durchgeführt. In diesem EU-weit ausgeschriebenen Teilnahmewettbewerb mit Verhandlungsverfahren waren vier Planungsteams eingeladen, ein neues Leitbild für den Werth zu entwickeln und ein Gestaltungskonzept auszuarbeiten. Im Rahmen des Wettbewerbs fanden im Rahmen der Qualitätsoffensive Barmen drei Präsentationstermine mit Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Der Gewinnerentwurf wird in drei Bauabschnitten umgesetzt.
1. Preis - Siegerentwurf
Einstimmig vergab das Preisgericht den 1. Preis an das Planungsteam 1001 - Greenbox Landschaftsarchitekten, Reicher Haase Assoziierte und Licht Kunst Licht, dessen Konzept „Kulturteppich Barmen“ zu überzeugen wusste.
Bühne frei für den Werth!
Wuppertal ist eine Stadt mit reichhaltigem Kunst- und Kulturangebot und historisch durch die Bedeutung der Textilindustrie geprägt. Der Werth soll durch die Neugestaltung als vielfältige Lebensader des Stadtteils gestärkt werden und dabei die Identität Barmens widerspiegeln. Im siegreichen Wettbewerbsentwurf wird die Barmer Innenstadt als „Urbanes Theater“ interpretiert, dessen Stadträume in Form von unterschiedlichen „Szenographien“ abwechslungsreich programmiert und bespielt werden können. Der Alte Markt und der Platz an der Werther Brücke bilden dabei die Haupteingänge und Foyers. Der Johannes-Rau-Platz und der Geschwister-Scholl-Platz sind als große und kleine Bühne die urbanen Spots für Märkte, Feste und Veranstaltungen. Der Werth bildet das verbindende, lineare Rückgrat innerhalb dieser spannungsreichen Platzfolge. Der Entwurf für den Werth verfolgt die Idee, einen charakterstarken „Kulturteppich“ zu "entrollen", der zukünftig die pulsierende und vielfach bespielbare Lebensader Barmens darstellt. Der urbane Freiraum des Werth wird dabei konsequent als Stadtbühne gestaltet.
Die offene und einladende Struktur des „Kulturteppichs“ schafft vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Promenade, Catwalk, Marktmeile, Langer Tisch, Showroom, Ausstellungsparcour, Tanzparkett, Spiel- und Sportband, virtueller Stadtraum und nicht zuletzt der stimmungsvolle "lightwalk" in den Abendstunden. Der durch einen Natursteinbelag "gewobene" Teppich thematisiert die Bedeutung der Textilindustrie und harmoniert in seiner Materialität mit den Fassaden der Gebäude und ist gleichzeitig eigenständig und klar ablesbar. Der Teppich wird begleitet durch Stadtmobiliar und die erhaltenen Bestandsbäume sowie Neupflanzungen.
Die Grundidee der "wandelbaren Bühne" wird im Lichtkonzept abwechslungsreich umgesetzt. Projektoren erschaffen durch Lichttexturen, die an textile Stoffmuster erinnern, den "lightwalk" auf dem Kulturteppich mit seinen wechselnden Szenographien. Die bestehenden, ebenfalls steuerbaren Lichtkugeln lassen sich als „Lichthimmel“ harmonisch in dieses Konzept integrieren. Die besonders wertvollen Gebäude der Innenstadt sollen durch Illumination akzentuiert werden und in ihrer Wirkung auf die Lichtinstallation am Werth abgestimmt werden.
Neben dem realen Erlebnis wird eine rein digitale / virtuelle Stadtbühne mit Hilfe von „Augmented Reality“ umgesetzt, die eine weitere Szenographie für den Kulturteppich bereitstellt und zukünftig ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal für den Geschäftsstandort Werth darstellen soll.